Bridge to the Future

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Ein Weg in die Zukunft für den Betonbau

CPC – carbon prestressed concrete – ist eine alternative Bau­weise zum konventionell verwendeten Stahlbetonbau. Die Stahlbewehrung ist ersetzt durch mehrere Lagen stark vorge­spannter Carbondrahtnetze. Dank der viel höheren Zugfestigkeit von Carbon gegenüber gebräuchlichem Baustahl, des Wegfalls der ansonsten notwendigen hohen Bewehrungsüberdeckung und, der Vorspannung der Carbonfasern können äusserst schlanke Tragkonstruktionen realisiert werden. Gerade auch die Nachhaltigkeit von Betonbauten wird dadurch um Faktoren verbessert. Innerhalb einer grösseren Forschungsarbeit wurden stahl- und klebefreie Verbindungen zwischen CPC-Platten ent­wickelt. Erst dank dieser neuartigen Verbindungstechnik konn­ten die zwei hier gezeigten Bauwerke in dieser Reduziert- und Einfachheit gebaut werden. Darum wird in diesem Bericht ver­tieft auch auf diese Verbindungstechnik eingegangen. Beim zweiten Bauwerk kam zudem eine komplett neue Betonklasse zur Anwendung.

Bau der Plattform in CPC-Bauweise
Die vorgefertigten Elemente werden vor Ort ineinandergesteckt. Quelle: ZHAW.

Zurzeit liegt das Einsatzgebiet der CPC-Platten hauptsäch­lich bei sekundären Tragelementen. Bohlenbeläge bei Steg­anlagen oder Brücken, Balkonplatten und Treppentritte werden daraus gefertigt. 2016 konnte das erste eigenstän­dige Gesamttragwerk, die «Leichteste Betonbrücke der Welt» (Eulachbrücke Campus Tin Winterthur, Schweiz) in CPC-Bauweise erstellt werden. Es zeigte sich, dass die Ökobilanz enorm gut war im Vergleich zu einer Stahlbe­tonbrücke. Die eingeklebten metallischen Anker in den Verbindungen zwischen den metallfreien CPC-Platten überzeugten aber noch nicht vollends. Um mit der CPC­-Bauweise ganze Bauwerke vollständig metallfrei erstellen zu können, werden an der ZHAW zusammen mit der cpc AG im Rahmen eines durch die Innosuisse unterstützen Forschungsprojekts Steckverbindungen entwickelt, welche ein überraschend hohes Tragvermögen aufweisen. Mit die­sen Verbindungen soll in einer ersten Phase ein Modulbrü­ckensystem für Fussgänger, Radfahrer und Unterhaltsfahr­zeuge entwickelt werden, welches bis zu Spannweiten von über 16 m eingesetzt werden kann. Dabei kommt neben der Metallfreiheit auch dem ökologischen Fussabdruck eine zentrale Bedeutung zu.

Den Ausführlichen Artikel von Ernst & Sohn Special 2022 zum Thema «Spezialfälle und Sonderlösungen» können Sie hier herunterladen:

 

PDF-Datei Artikel Ernst & Sohn Special 2022 «Spezialfälle und Sonderlösungen»